20. November 2020

Was ist ein Lernmanagementsystem (LMS)?

Matthew O'Connor

Matthew O'Connor

Marketing Manager

In diesem Artikel befassen wir uns mit Lernmanagementsystemen. Wir erläutern, was ein LMS macht, und beantworten die Frage: Was ist ein Lernmanagementsystem?

Ein Lernmanagementsystem (oder kurz LMS) macht genau das, was der Name verspricht: Es ist ein System, mit dem sich das Lernen managen lässt.

Moodle und Totara sind Beispiele für beliebte Lernmanagementsysteme. Organisationen nutzen diese Systeme, um Informationen über ihre Lernprogramme abzulegen und nachzuverfolgen. Organisationen können kleine oder mittelständische Unternehmen, Großkonzerne, Wohltätigkeitsorganisationen oder Universitäten sein. Kurzum: Jede Einrichtung, die eine Gruppe von Menschen fort- oder weiterbilden muss. Dabei geht es für gewöhnlich, aber nicht immer, um das Online-Lernen.

Lernende können Mitarbeiter, Studenten oder sogar Kunden sein. Nutzer eines LMS können alle Personen sein, die eine bestimmte Organisation informieren oder schulen möchte.

Ein LMS erfüllt neben dem grundlegenden Zweck diverse andere Aufgaben, die Sie beim Management des gesamten Lernprozesses der Organisation unterstützen.

Was also ist ein Lernmanagementsystem?

Schauen wir uns an, was ein LMS für eine Organisation tun kann und welche Faktoren ein LMS ausmachen. Wir beschäftigen uns mit den praktischen Aspekten eines LMS (auf die Vorteile eines LMS sind wir bereits in einem anderen Artikel eingegangen). Im Folgenden finden Sie einige der zentralen Funktionen, die ein LMS für eine Organisation erfüllen kann.

Ein LMS ist eine zentrale Anlaufstelle

In gewisser Hinsicht können Sie sich ein LMS als technologische Entsprechung eines Schulungszentrums oder einer Schule vorstellen. Ein LMS erfüllt viele verschiedene Funktionen: Es ist Einschreibungsregister, Hörsaal, Klassenzimmer, Seminarraum, Lehrbuch, Übungsbuch, Schwarzes Brett und vieles mehr.

Ein Lernmanagementsystem fungiert demnach als zentrale Anlaufstelle. Über das System werden all die Aktivitäten digital durchgeführt, die normalerweise in den oben genannten Räumen stattfinden. Es speichert zudem die Unmengen an Informationen, die Sie in jedem dieser Räume erwarten können. Folglich ist Ihr LMS ein Ort, an dem:

  • Lehrkräfte und Administratoren Kurse managen und bereitstellen können
  • Lernende in Kurskatalogen blättern und sich für Kurse einschreiben können
  • Lernende Kurse absolvieren und auf Lernmaterial zugreifen können
  • Lernende mit Lehrkräften und Personen ihrer Bezugsgruppe kommunizieren können
  • Lehrkräfte den Fortschritt von Lernenden überwachen können

Ein LMS ist ein Kurskatalog

Ein LMS ist ein Ort, an dem alle bereitgestellten Kurse veranstaltet, bearbeitet und durchsucht werden können. Der Vorteil ist, dass alle Lernmaterialien an einem einzigen Ort abgelegt sind. Dort sind sie für alle Nutzer, die darauf zugreifen müssen, zugänglich. Ein LMS setzt der uneinheitlichen Kursverwaltung für unterschiedliche Mitarbeiter ein Ende.

Komplexe Systeme aus Handbüchern und Tabellen lassen sich durch eine einzige, einheitliche Struktur ablösen. Somit ist ein LMS ein nützliches Tool, mit dem sich das Lernen vereinheitlichen und nachhaltig gestalten lässt. Veränderungen der Personalstruktur oder Krankheitszeiten von Beschäftigten wirken sich nicht auf das Lernen aus.

In einem LMS wird nicht nur wichtiges Kursmaterial bereitgestellt. Relevante Videos, Podcasts, Blogbeiträge und andere Medien können zu einer umfassenden Lernressource über ein bestimmtes Thema zusammengestellt werden.

Sobald alle Kurse vorhanden sind, dient das LMS als Katalog, in dem die Lernenden durch die verfügbaren Lernoptionen blättern können. In diesem Sinne erfüllt es auch die Funktion eines Prospekts.

Ein LMS ist ein Werkzeug für Einschreibungen

Wenn Lernende einen Kurs finden, an dem sie teilnehmen möchten, wird das LMS zu einem Werkzeug für Einschreibungen. Es kann für die Selbsteinschreibung genutzt werden, da Lernende sich selbst für Kurse anmelden können, die sie besuchen möchten.

Je nach verwendetem LMS kann es auch für automatische Einschreibungen genutzt werden: In diesem Fall werden die Lernenden automatisch für einen Kurs oder eine Abfolge von Kursen angemeldet, die für ihre Position, ihr Studium oder ihre Interessen relevant sind.

Die Anmeldung an einem LMS kann über eine einfache Registrierung erfolgen. Wenn das LMS in ein bestehendes System eingebunden ist, das alle Lernenden verwenden, ist aber auch eine automatische Anmeldung möglich.

Ein LMS ist ein automatisiertes Verwaltungssystem

Wie bereits erwähnt, können Einschreibungen automatisch erfolgen. Darüber hinaus kann ein LMS viele andere Dinge automatisieren. Lernpfade und Berichtswesen sind weitere Bereiche, in denen zeitraubende Verwaltungsaufgaben automatisch ablaufen können.

Folglich kann ein LMS Ihrer Organisation enorme Mengen an Zeit (und somit Geld) einsparen, die andernfalls für grundlegende Verwaltungsaufgaben aufgewendet würden.

grafische Figur beim Tippen auf einem Laptop

Ein LMS ist eine Bereitstellungplattform für Lerninhalte

Wenn Ihre Kurse eingerichtet und Ihre Lernenden eingeschrieben sind, kann Ihr LMS die wohl wichtigste Funktion erfüllen: Ihren Lernenden Lerninhalte bereitstellen. Bei einem LMS spielen geografische und zeitliche Faktoren keine Rolle. Das Klassenzimmer Ihrer Lernenden kann sich an einem beliebigen Ort auf der Welt befinden. Und die Lerneinheiten können zu jeder beliebigen Tages- oder Nachtzeit absolviert werden.

Alle Module, die Sie zur Messung des Lernfortschritts heranziehen, wie Quiz-Einheiten, Testfragen und andere Methoden, werden innerhalb des LMS ausgeführt. Für die Lernenden entfällt das komplizierte Einreichen einzelner Bausteine. Denn alle Module befinden sich an einem Ort und werden im LMS abgeschlossen.

Ein LMS ist ein Berichtssystem

Ein Lernmanagementsystem enthält eine Fülle an Daten zu nahezu jedem Aspekt des genutzten (oder – mindestens ebenso wichtig – des nicht genutzten) Lernangebots. Es ist schier unmöglich, alle Fragen aufzuführen, die Sie mit einem LMS beantworten können. Im Folgenden finden Sie daher eine kleine Auswahl an Beispielen:

  • Wer hat einen verpflichtenden Kurs noch nicht abgeschlossen?
  • Welche Lernenden haben eine Schulung mit einem bestimmten Kompetenzniveau abgeschlossen?
  • Welche Lernenden können bei einem Kurs nicht mithalten?
  • Welche Lernenden erbringen eine unterdurchschnittliche Leistung oder erhalten eine geringe Punktzahl?
  • Welches sind die beliebtesten Kurse?
  • Welche Lernenden nehmen an Gruppenaktivitäten teil?

Selbst diese sehr einfachen Fragen zeigen auf, in welchen Bereichen ein LMS hilfreich ist: Einhaltung beruflicher, gesetzlicher oder sicherheitsrelevanter Standards, Erkennung von Kompetenzlücken in der Organisation, Nachfolgeplanung und ggf. Unterstützung von Lernenden.

Möglicherweise muss Ihre Organisation im Zusammenhang mit dem Lernangebot eine bestimmte Frage beantworten oder eine Audit-Anforderung erfüllen. Wenn Sie hierfür das LMS verwenden, sind die Daten auf der Plattform sicherlich vorhanden und können in Form eines Berichts exportiert werden.

Erinnern Sie sich an die bereits erwähnte Automatisierungsfunktion? Das Berichtswesen ist ein weiterer Bereich, in dem ein LMS Prozesse automatisieren kann, um Zeit und Geld einzusparen. Sie können Berichte erstellen, die in regelmäßigen Abständen automatisch erzeugt werden. Das könnten ausführliche Berichte über einen bestimmten Kurs oder eine Abteilung sein oder aber eine Übersicht über das Lernen in der gesamten Organisation.

So können Sie der IT-Leitung einmal pro Monat einen automatisierten Bericht über die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in der IT-Abteilung zukommen lassen. Und dem oberen Management können Sie einen wöchentlichen Bericht über das Lernen in der gesamten Organisation schicken. Mit einem LMS lassen sich die relevanten Lerndaten an die jeweiligen Personen senden, die sie benötigen.

Ein LMS ist ein Monitoring-System

In seiner Funktion als Monitoring-System ähnelt ein LMS einem Berichtssystem. Trotz der Ähnlichkeit ist dieser Aspekt es dennoch wert, genauer beleuchtet zu werden. Ob Überblick über die gesamte Organisation oder Einsicht in den Fall eines einzelnen Lernenden – mit einem LMS können Sie genau sehen, was in der Organisation vor sich geht.

Sie können Schwierigkeiten erkennen, bevor daraus Probleme erwachsen, und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Zum Beispiel könnten Sie Lernenden, die einen Kurs möglicherweise nicht bestehen, zusätzliche Unterstützung bieten. Sie könnten mit gezielten Maßnahmen Kompetenzlücken in der Organisation schließen oder gegen eine Abteilung vorgehen, die Ihre Schulungsverpflichtungen nicht ernst nimmt.

Ein LMS ist ein Datenspeicher

Wir sind bereits auf einen kleinen Teil der Daten eingegangen, die mit einem LMS erzeugt und in Form von Berichten versendet werden können. Ein LMS bietet nicht nur eine Erzeugungs- und Berichtsfunktion, sondern ist auch eine sichere und skalierbare Plattform, in der sich sämtliche Daten über Ihre Lernenden speichern lassen.

Ein LMS ist ein Kommunikationswerkzeug

Ein LMS ist ein Ort, an dem Ihre Lernenden mit Lehrkräften oder anderen Lernenden kommunizieren können. Sie können die Kommunikationsmittel wählen, die sich am besten für Ihre Organisation eignen. Sofortnachrichtendienst, Foren oder Videokonferenzen sind einige der Kommunikationswerkzeuge, die in ein LMS eingebunden werden können.

Die Kommunikationsmittel sollen:

  • die Lernenden ermutigen, die Plattform intensiv zu nutzen
  • den Lernenden eine einfache Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit Lehrkräften bieten
  • direkte Gespräche unter den Lernenden und kollegiales Feedback fördern
  • die Kommunikationskanäle rund um das Lernen bündeln

Wenn Sie die Kommunikation über Ihre bevorzugten Kanäle begünstigen, fördern Sie den Austausch unter den Lernenden. Sie vermeiden, dass die Kommunikation über private WhatsApp- oder E-Mail-Nachrichten erfolgt und eventuell wichtige Erkenntnisse über Ihre Lernenden verborgen bleiben.

Ein LMS ist eine Zertifizierungsplattform

Die Lernenden können mit dem LMS ihren Fortschritt überwachen, ihre Ergebnisse prüfen und sich zertifizieren lassen. Viele Lernmanagementsysteme bieten ein Dashboard für Lernende. Ein solches Dashboard fasst alle Informationen zusammen, die für die Fort- und Weiterbildung des Einzelnen relevant sind. Hierzu gehört auch eine Fortschrittsanzeige, die deutlich macht, wie nah der Lernende dem aktuellen Kursabschluss ist.

ein Paar grafische Figuren

Ein LMS ist ein Bildungstool

Lernmanagementsysteme wurden ursprünglich für den Bildungssektor entwickelt. Sie sind in der weiterführenden Bildung sowie im Hochschulwesen weiterhin weit verbreitet. Denn sie sind weitaus effizienter und kostengünstiger, wenn es darum geht, Daten zu speichern, Kurse bereitzustellen, Leistungen zu überwachen und Zertifizierungen zu verwalten.

Hochschulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen können bei Einsatz eines LMS mehr Zeit in die Qualität der Lernprogramme und die Unterstützung der Lernenden investieren. Aufwendige administrative Aufgaben wie das Bereitstellen und Verwalten der Lerninhalte übernimmt das LMS.

Ein LMS ist eine Plattform für die betriebliche Aus- und Weiterbildung

Lernmanagementsysteme sind auch in der Unternehmenswelt fest verankert. Sie werden bevorzugt eingesetzt, um Mitarbeiter aus- und weiterzubilden. Durch ein LMS entfallen Reisezeiten, Reisekosten und Unterbrechungen im Arbeitsablauf, die aufgrund von Reisen in die Firmenzentrale oder zu einem Schulungszentrum anfallen. Mit einem LMS können sich die Mitarbeiter an jedem beliebigen Ort und zu jeder Zeit weiterbilden. Die Kurse lassen sich kurzfristig ohne Kostenaufwand für die Organisation verschieben.

Mit einem LMS können Experten aus den Bereichen HR und L&D die berufliche Fort- und Weiterbildung weitaus einfacher verwalten und managen. Onboarding, Compliance-Schulungen, Lernpfade und Zertifizierungen sind nur einige der Prozesse, die sich durch Einsatz eines LMS leicht automatisieren lassen.

Welche Bedeutung hat ein Lernmanagementsystem für Ihre Organisation?

Dieser Artikel liefert eine Übersicht über einige der wichtigsten Funktionen, die ein Lernmanagementsystem erfüllt.

Lassen Sie uns zum Abschluss noch einmal auf die Frage eingehen: Was ist ein Lernmanagementsystem? Die kurze Antwort lautet: Ein Lernmanagementsystem ist eine Plattform, mit der sich Lerninhalte managen und bereitstellen lassen. Die längere Antwort: Ein Lernmanagementsystem erfüllt eine Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben, die sich nach den Bedürfnissen der Organisation und der Lernenden richten.

Unterschiedliche Plattformen können unterschiedliche Funktionen haben, die sich möglicherweise auf die auszuführenden Aufgaben auswirken. Ein Lernmanagementsystem, das mit allem ausgestattet ist, was eine Organisation benötigt, kann für eine andere Organisation vollkommen ungeeignet sein. Wir bei Synergy Learning sind nicht auf eine bestimmte Plattform festgelegt. Daher erhalten Sie bei uns immer die Technologie, die zu Ihren Anforderungen passt.

Sie möchten wissen, welche Rolle ein LMS bei der Weiterbildung Ihrer Lernenden und der Unterstützung Ihrer Administratoren spielen könnte? Wenn Sie das unten stehende Formular ausfüllen, setzen wir uns mit Ihnen in Verbindung.

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